Kluge, Rudolf

 

Dr., Bürgermeister und Beigeordneter in Dresden, Gauamtsleiter der NSDAP.

Geb. 31.5. 1889 in Dresden, entstammt einer sächsischen Beamtenfamilie, Besuch der 8. Bürgerschule und der Kreuzschule in Dresden, die er 1909 mit dem Reifezeugnis verließ, 1909/10 Einj.-Freiw. beim 2. Gren.Reg. 101 Dresden, Übungen 1911 und 1912; anschließend in Berlin und Leipzig Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und mehrerer Sprachen in der Absicht, die Konsulatslaufbahn einzuschlagen, 31.1. 1914 Referendarprüfung, 1.4. 1914 Beginn des juristischen Vorbereitungsdienstes als Referendar beim Amtsgericht in Lommatzsch; am 2. August Einberufung zum Heeresdienst, als Zug- und Kompagnieführer beim 2. Grenadier-Regiment 101 am Vormarsch und sämtlichen Kämpfen des Regiments bis zu seiner Verwundung bei Chaulnes im September 1916 beteiligt, Ers.Batl. Dresden, nach Wiederherstellung Ausbildung zum Fliegerbeobachter in Schneidemühl, im Sommer 1917 zur Kriegs-amtsstelle XII beim stellvertretenden Generalkommando Dresden versetzt und dort bis zur Entlassung aus dem Heeresdienst als Referent insbesondere der Abteilung Volksernährung tätig, Fr.Aug.Med. in Silber, Ritterkreuz II. Kl. des Albrechtsordens m.Schw., Ritterkreuz II. Kl. des Verdienstordens m.Schw., EK II, Ehrenkreuz für Frontkämpfer, Verwundetenabzeichen, 1918-21 Fortsetzung des juristischen Vorbereitungsdienstes; nach der Assessorprüfung am 23.4. 1921 als Rechtsanwalt in Dresden niedergelassen; April 1928 Eintritt in die NSDAP, Uschla-Vorsitzender Ortsgruppe Dresden, Versammlungsredner, für den Rechtsschutz der NSDAP tätig, Bezirksobmann des BNSDJ Dresden, 1930-32 Fraktionsführer der ersten nationalsozialistischen Stadtverordnetenfraktion in Dresden sowie Mitglied des Finanzausschusses, am 16.1. 1933 zum Vorsteher des Kollegiums gewählt. (bis April 1933), 1.7. 1933 Gauführer des BNSDJ Gau Sachsen, April 1933 bis März 1935 Vorsitzender des Sächsischen Anwaltskammervorstands, Notar mit Amtssitz in Dresden, Mitglied des Disziplinarhofs für Notare und des Finanzgerichts Dresden, Bürgermeister und Beigeordneter in Dresden seit 1.4. 1934 (zuständig für das Personalamt und das Stadtpolizeiamt mit Feuerwehr- und Feuerpolizeiamt), seit Mitte 1937 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Oberbürger-meisters betraut, 1937 Vorsitzender des Dresdner Verkehrsvereins, Gauamtsleiter des Rechtsamtes der NSDAP Sachsen, NSFK-Obersturmbannführer, Gauführer des NS-Rechtswahrerbundes Sachsen, Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP; Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dresdner Straßenbahn AG, der Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke AG und der Gemeinnützigen Wohnungsbau AG in Dresden.

 

 

[Sächs. HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 57 (K 440); Sachsenbuch 1939, Teil 3,

S. 5; Statistisches Taschenbuch und Kalender Dresden 1939, S. 62, 130; Stockhorst, S. 237.]